Welches Zeigerthermometer ist für welchen Prozess geeignet? Ob ein Bimetall- oder Gasdruckthermometer eingesetzt wird, hängt von mehreren Faktoren ab – zum Beispiel von der Prozesstemperatur.
Bimetallthermometer sind üblicherweise für Anzeigebereiche von -70 °C bis +600 °C ausgelegt. Das gilt in dieser Breite jedoch nur für ungefüllte Geräte. Bei Vibrationen im Prozess müssen Anwender allerdings oft auf Thermometer mit Flüssigkeitsfüllung zurückgreifen. Das darin verwendete Silikonöl dämpft die Erschütterung. Es begrenzt aber auch die mögliche Höchsttemperatur im Prozess auf +250 °C.
Gasdruckthermometer arbeiten in der Regel zwischen -200 °C und +700 °C prozesssicher. Anwender müssen hier allerdings die Umgebungstemperatur berücksichtigen. WIKA gewährleistet bei Umgebungstemperaturen von 23 °C ± 10 °C die Genauigkeitsklasse 1 der EN13190. Diese kann allerdings umso schwieriger eingehalten werden, je geringer das Gasvolumen ist. Für ein exaktes Messen der Prozesstemperatur ist das Thermometer entsprechend zu dimensionieren:
- Der Tauchschaftdurchmesser sollte min. 8mm betragen
- Der aktive Teil des Thermometers, d. h. der mit Gas gefüllte Temperaturaufnehmer, sollte min. 100mm lang sein
Bei Bimetallthermometern hat die Umgebungstemperatur keinen Einfluss auf das Messergebnis. Deshalb können diese Geräte bei äußerlichen Bedingungen von bis zu -50 °C eingesetzt werden. Die Einbaulänge und der Durchmesser des Tauchschafts sind aber keinesfalls zu vernachlässigen: Für eine optimale Messung sollten beide so groß wie möglich dimensioniert werden.
Hinweis
Weitere Information zu beiden Gerätearten finden Sie auf der WIKA-Website in den Rubriken Zeigerthermometer und Thermometer mit Schaltkontakten.
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Informieren Sie sich weiterhin in folgendem Video über die Unterschiede zwischen Bimetall- und Gasdruckthermometern: