Absolutdruck vs. Relativdruck

Immer wieder wird uns die Frage gestellt, worin der Unterschied zwischen einer Absolutdruck- und einer Relativdruckmessung besteht. Um diese Frage zu beantworten ist es hilfreich, die Definition von Relativdruck und Absolutdruck zu betrachten. Der Unterschied zwischen beiden Messungen ist danach relativ einfach erklärt und somit auch die Wahl der passenden Messung.

Definition Absolutdruck

Als Absolutdruck wird ein Druck, der auf den Druck Null im luftleeren Raum des Universums bezogen ist, bezeichnet. Dieser Bezugsdruck ist das ideale bzw. absolute Vakuum. Er wird mit dem Index „abs“ gekennzeichnet: Pabs.

Definition Relativdruck

Der Relativdruck wird als Differenz zwischen einem absoluten Druck (Pabs) und dem jeweils herrschenden Atmosphärendruck (Pamb) definiert. Er wird mit dem Index „e“ gekennzeichnet: Pe und berechnet sich somit wie folgt: Pe = Pabs – Pamb.

Absolut- versus Relativdruckmessung

Der Unterschied zwischen den beiden Messungen ist relativ einfach erklärt: Bei einer Relativdruckmessung wird immer die Differenz zum gerade herrschenden Umgebungsdruck gemessen. Dieser ändert sich allerdings mit dem Wetter und der Höhe über dem Meeresspiegel. Bei einer Absolutdruckmessung wird die Differenz zum idealen bzw. absoluten Vakuum gemessen. Diese Messung ist deshalb unabhängig von äußeren Einflüssen wie Wetter oder Höhe. Welche Messung ist nun die Richtige?

In der Praxis unterscheiden sich beide Messungen wie folgt: In den meisten Fällen besteht die Messaufgabe in der Bestimmung des Relativdrucks. Deshalb wird diese Sensorart auch am häufigsten eingesetzt bzw. ist am weitesten verbreitet. Verwendet man aber einen Relativdrucksensor in einer Anwendung, in der eigentlich Absolutdruck gemessen werden soll, so muss man mit folgenden, zusätzlichen Fehlern rechnen:

  • +/- 30 mbar durch Wetteränderungen
  • bis zu 200 mbar bei Ortsänderung (z. B. von Meereshöhe auf 2.000 m)

Je nach Messbereich sind diese Fehler gravierend (z. B. in der Pneumatik bei einem Messbereich 1 bar) oder vernachlässigbar (z. B. in der Hydraulik bei 400 bar).

Die Unterscheidung zwischen Absolutdruck- und Relativdruckmessung basiert auf der Definition jedes Drucktyps. Absolutdruck bezieht sich auf den Druck im idealen bzw. absoluten Vakuum, während Relativdruck die Differenz zwischen absolutem Druck und jeweils herrschenden Atmosphärendruck ist. Relativdruckmessung ist am weitesten verbreitet, da in den meisten Fällen die Messaufgabe in der Bestimmung des Relativdrucks besteht, aber bei Anwendungen, die Absolutdruck erfordern, können Fehler durch Wetter- und Ortsänderungen auftreten.

Hinweis
Wenn Sie unsicher sind, ob für Ihre Messaufgabe eine Relativdruck- oder Absolutdruckmessung erforderlich ist, kontaktieren Sie uns einfach – wir helfen Ihnen gerne weiter. Weitere Informationen zu den unterschiedlichen Druckarten: Absolutdruck, Relativdruck und Differenzdruck erhalten Sie auf der WIKA-Website.



1 Kommentar
  1. Ferdinand

    Eine sehr Aufschlussreiche Erklärung. danke!


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