Eine IIoT-Lösung im Weinberg optimiert den Frostschutz für die Rebstöcke.

Der Klimawandel setzt dem Weinbau merklich zu. Unvorhergesehene Wetterereignisse wie Spätfrost oder Starkregen können massive Ernteverluste verursachen. Das gilt ebenso für anhaltende Trockenheit und Feuchtigkeit. In der modernen Betriebspraxis spielt deswegen die Überwachung von Umweltbedingungen eine immer größere Rolle. Dafür lassen sich auch industrieerprobte IIoT-Technologien im Weinberg nutzen. Das beweist ein System zum Temperaturmonitoring, das WIKA für ein Weingut nahe Klingenberg verwirklicht und erfolgreich getestet hat.

Hätte das Weingut die Frostschutzkerzen im Weinberg an jenem eiskalten Frühjahrsmorgen erst wie geplant um 4 Uhr angezündet, wären viele Triebe und damit die Reben des neuen Jahrgangs ein Opfer der Minustemperaturen geworden. Aber der Winzer und sein Team waren bereits seit 2:30 Uhr dabei, die Luft im Weinberg anzuwärmen. „Dank der Temperaturüberwachung waren wir frühzeitig alarmiert“, ist der Weinbauer noch im Nachhinein erleichtert.

Sechs Temperaturtransmitter sind über den Weinberg verteilt

Die Daten der Temperaturtransmitter lassen sich auch mobil abrufen.

Die Temperaturtransmitter vom Typ TRW übermitteln ihre Messwerte vom Weinberg im Halbstundentakt. Ein Blick aufs Smartphone gibt dem Winzer ein genaues Bild über die Temperaturentwicklung.

Das von WIKA eingerichtete IIoT-Frühwarnsystem unterscheidet sich prinzipiell nicht von dem einer Industrieanlage. Sechs batteriebetriebene Temperaturtransmitter Typ TRW sind über verschiedene Parzellen und Lagen im Weinberg verteilt. Die von den Sensoren erfassten Temperaturwerte werden alle halbe Stunde über den LoRaWAN®-Funkstandard zunächst an einen zentralen Empfänger („Gateway“) und von dort aus gebündelt auf die browser­basierte WIKA-Plattform übertragen und visualisiert. So erhält der Winzer via PC, Tablet oder Smartphone jederzeit ein Bild von der Temperaturentwicklung und kann gegebenenfalls – wie beim Frost – sofort reagieren.

Mehr als nur eine Alarmfunktion

Doch die Alarmierung ist nur eine Funktion für den Ernstfall. Die präzisen Temperaturdaten helfen dem Winzer zudem, den Einsatz der Frostschutzkerzen zu optimieren, um Anschaffungskosten und Arbeitszeit in Grenzen zu halten. Es kann nun genau bestimmt werden, wann, wo und in welcher Dichte die Kerzen anzuzünden sind und wann sie wieder gelöscht werden können. Im vorliegenden Fall reichte die Brenndauer für zwei aufeinander folgende Frostnächte. Ohne das Überwachungssystem wären vermutlich alle verfügbaren Frostschutzkerzen bereits in der ersten Nacht verbraucht worden. Für die diesjährige Ernte in dem Weinberg hätte das nahezu einen Totalverlust bedeutet.

Die Reaktion auf akute Entwicklungen wie Frost oder drohender Pilzbefall ist jedoch nur ein Vorteil der Temperaturüberwachung im Weinberg via IIoT-System. Ein anderer ist die Analyse aller gesammelten Daten, um Muster und Trends zu erkennen. Sie unterstützt die langfristige Planung im Weinbau, zum Beispiel bei der Auswahl der besten Standorte für den Anbau bestimmter Rebsorten.

IIoT im Weinberg unterstützt nachhaltiges Wirtschaften

Durch den gezielten Einsatz von Ressourcen und die Reduzierung von Schäden trägt die IIoT-Lösung auch zur Nachhaltigkeit im Weinbau bei. Weingüter können ihre Betriebskosten senken und zugleich die Umwelt schonen. „Ein echter Mehrwert“, urteilt der Winzer, der die WIKA-Lösung einsetzt. „Vor allem größere Betriebe können Ressourcen und damit eine Menge Geld einsparen.“

Hinweis
Welche Vorteile WIKA als IIoT-Lösungspartner bietet, erfahren Sie auf der IIoT-Webseite von WIKA. Sie haben darüber hinaus individuelle Fragen zu einem IIoT-System für Ihre Applikation? Dann können Sie hier direkt Kontakt mit unserem IIoT-Team aufnehmen.

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